Chronik des Verkehrsvereins
In der hier nachfolgenden Historie des Verkehrsvereins Kempen e.V. kann, von der Gründungsversammlung bis zur Planung und Umsetzung aktueller Events, alles Wichtige und Wissenswerte rund um den VV Kempen nachgelesen werden. Viel Spaß beim Kennenlernen des Verkehrsverein Kempen und seiner handelnden Personen!
Die Gründungsversammlung des Verkehrsverein Kempen e.V. fand am 13. Juli 1929 statt. Schriftführer und Kassierer war Gottfried Klinkenberg, den ersten Vorsitz des neuen Vereins übernahm Bürgermeister Wilhelm Monar höchstpersönlich. Neben den beiden genannten Personen wurden folgende Mitglieder ins Gründungsbuch notiert: Dr. Winter, Georg Pasch, Anton Kellersohn, Josef Klefisch, Heinrich Geks, Heinrich Spoeskes, Wilhelm Schenk, Heinrich Schmitz, Redakteur Engels, Wilhelm Straeten, Dr. Kamp, Polizeikommissar Pape und Johannes Höfkes.
Im Gründungsjahr standen Einnahmen von 324,16 Reichsmark Ausgaben in Höhe von 194,16 Reichsmark Ausgaben gegenüber. Welche Veranstaltungen im ersten Jahr des Vereins unterstützt wurden, ist leider nicht bekannt. Wohl aber das am 30. November 1931 eine weitere Ausschusssitzung, bei der Georg Pasch zum Schriftführer und Kassierer gewählt wurde.
Nach einigen Unstimmigkeiten unter den Mitgliedern stellte sich der Verkehrsverein am 17. Januar 1934 komplett neu auf. Der Einladung zur Neugründung durch Ortsgruppenleiter Hauzeur und Bürgermeister van Beek kamen zahlreiche interessierte Kempener Geschäftsleute und Honoratioren nach.
Zum neuen Vorsitzenden des Verkejrsverein Kempen wurde Rechtsanwalt Josef Zirkel gewählt. Ihm zur Seite standen Karl Drillen (Schriftführer) und Fritz Pauwels (Kassierer). Beisitzer wurden Bürgermeister van Beek, Josef Klefisch, Rektor Klinkenberg, Peter Kother, Hermann Wissink, Heinrich Spöskes und als Vertreter der Industrie Wilhelm Zours.
1936 wurde der Beirat durch Ortsgruppenleiter Wilhelm Grobben, Dr. Erkes und Karl Pielen ergänzt. Der Verein zählte in diesem Jahr schon stolze 155 Mitglieder.
Durch die neue Satzung vom 15.03.1941 wurde aus dem Verkehrsverein Kempen der „Fremdenverkehrsverein Kempen-Niederrhein“. Die Erstellung einer neuen Satzung geschah auf Anordnung des Präsidenten des Reichsfremdenverkehrsverbandes, weil der gemeinnützige Charakter des Vereins satzungsmäßig verankert werden sollte. Der Jahresbeitrag betrug zu dieser Zeit zwei Reichsmark.
Das Jahr 1958 stand in Kempen ganz im Zeichen von großen Festen. So feierte das Gymnasium Thomaeum sein 300-jähriges Bestehen, die Freiwillige Feuerwehr Kempen blickte auf 50 Jahre ihres Bestehens und die Vereinigte Turnerschaft auf runde 100 Jahre zurück. Alle Veranstaltungen wurden vom Verkehrsverein unterstützt. Zudem wurde in diesem Jahr ein Blumenschmuck-Wettbewerb durchgeführt.
1961 widmete sich der Verein der Fotografie. Der Fotowettbewerb „Kempen im Bild“ mit anschließender Fotoausstellung vom 03. bis 05. Dezember 1961 erfreute sich bei den Bürgern großer Beliebtheit, die ihre Heimatstadt vielfältig fotografisch darstellten.
Im Juni 1965 richtete Stadtoberamtmann Alex Schink ein Schreiben an den Verkehrsverein mit der Bitte, alle monatlichen und für auswärtige Besucher interessanten Veranstaltungen der Stadt mitzuteilen, weil von der „Arbeitsgemeinschaft Niederrhein-Limburg zur Förderung des Fremdenverkehrs“ ein Veranstaltungskalender unter dem Titel „Wann? Was? Wo? – an Rhein und Maas –“ herausgegeben werden sollte.
In den Jahren 1965 und 1966 wurde auch die Planung einer Stadthalle vom Verkehrsverein vorangetrieben.
Nach längerer Auszeit trat der Vorstand des Verkehrsvereins 1965 wieder zusammen. In einer Vorstandssitzung am 24. Januar 1965 wurde beschlossen, einen Versuch zur Belebung des Verkehrsvereins zu machen. In der darauffolgenden Sitzung am 10. März 1965 wurden die Ausschüsse „Stadthalle“, „Verkehrsplanung Innenstadt“ und „Goldener Plan“ – Gestaltung des Gebietes zwischen Peschweg und Mülhauser Straße – gebildet.
In der Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes des Verkehrsvereins am 4. April 1966 wurden die vier Ausschüsse personell besetzt: Den Ausschuss für Verkehrs- und Wirtschaftsförderung übernahm Bruno Ortmann als Vorsitzender, den Ausschuss für Kultur- und Heimatpflege Dr. Rolf Gewaltig, den Ausschuss für Sportstätten und Grünanlagen Josef Schürmanns und die Ausschüsse für Sonderaufgaben – Stadthalle - Bauunternehmer Hans Heckmann.
In der Sitzung des Gesamtverbandes des Verkehrsvereins wurde am 30.06.1966 über den Entwurf einer neuen Satzung beraten. Der Geschichts- und Heimatverein e.V. in Verbindung mit dem Verkehrsverein e.V. Kempen-Niederrhein legte einen Bericht vor über die „Stadtkernsanierung in Kempen – Gedanken zur Entwicklung der Altstadt.“
In der Sitzung des Vorstandes des Verkehrsvereins am 1. August 1966 wurde beschlossen, dass der Verkehrsverein Mitglied des Landesverkehrsverbandes Rheinland wird.
Das Hauptthema in den folgenden Sitzungen war die Einweihung des neuen Rathauses am Wochenende 20. und 21. Mai 1967 mit dem sonntäglichen Höhepunkt eines historischen Festzuges. Anlässlich der Einweihung stiftete der Verkehrsverein dem Bürgermeister eine neue Amtskette. Die Vorbereitungen für das Thomasjahr 1971 (500. Todestag) liefen allmählich an. Die Festwoche wurde auf den 16. bis 23. Mai 1971 festgelegt.
In der Jahreshauptversammlung des Verkehrsvereins am 20. Mai 1968 wurde die neue Satzung beschlossen. 1968 fand ein Schmalfilm- und Dia-Wettbewerb für Amateure statt. Zudem gab es einen neuen Blumenschmuck-Wettbewerb.
In der Vorstandssitzung vom 02. September 1969 wurde über das „Spiel ohne Grenzen“ am 23. Juli 1969 mit der Kempener Mannschaft in Caserta/Italien berichtet.
In der Niederschrift über die Sitzung des erweiterten Vorstandes am 15. Janaur 1970 wurde über die Auswirkungen der kommunalen Neugliederung gesprochen. Es wurden fünf neue Ausstellungsvitrinen angeschafft und vermietet.
Im Juni 1970 fand in Kempen ein Marathonlauf statt, zu dem Teilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland gemeldet waren. Auch das Herz für die Umwelt wurde in Kempen entdeckt und gefördert. An der Aktion „Bürger, haltet die Stadt sauber“, die im Frühjahr 1972 in Verbindung mit der Stadt Kempen, den Sportvereinen und anderen Vereinigungen durchgeführt wurde, nahmen viele Bürger aktiv teil.
In der Niederschrift der Vorstandsitzung vom 30.05.1972 wurde die Teilnahme des Verkehrsvereins an der Feier der Partnerschaft mit Orsay (Frankreich) vom 30. September bis 1. Oktober 1972 in Orsay angeregt.
Die Festlichkeiten aus Anlass der Übernahme der Partnerschaft in Kempen fanden im Rahmen einer deutsch-französischen Woche vom 14. bis 20. Mai 1973 statt.
Drei Tage lang stand Kempen im Mai (23.05. - 26.05.) 1974 ganz im Zeichen des Partnerschaftsfestes mit der nordfranzösischen Stadt Wambrechies. Neben vielen Begegnungen und neuen Freundschaften begeisterte ein großes Feuerwerk die Feiernden. Ein Jahr später, vom 21. bis 22. Juni 1975, wurde auch die Partnerschaft mit Orsay, einer 16.000 Einwohner zählenden, rund 20 Kilometer südlich von Paris im Département Essonne gelegenen Stadt, in Kempen gebührend begangen.
1978 wurde zu einem bedeutenden Jahr bezüglich des Freizeitangebotes in Kempen. Im Mai eröffnete an der Berliner Allee das neue, moderne Freibad (heute „aqua sol“), in dem gleich drei Außenbecken, ein Sprungturm und großzügig gestaltete Liegewiesen zur Verfügung standen. Mit einer Musikshow (13.05.) und einem Feuerwerk (14.05.) begrüßten die Kempener Bürger das über die Stadtgrenze hinaus bekannt gewordene Freibad.
Vom 21. bis 23. Mai 1982 wurde die weiter umgestaltete Innenstadt anlässlich der Fertigstellung der neuen Fußgängerzone und der 10-jährigen Partnerschaft mit Wambrechies zu einer Partymeile. Das Stadtfest lockte wieder viele Kempener und zahlreiche auswärtige Gäste an.
Auch in den 1980er Jahren gab es wieder triftige Gründe, sich feierlich zusammen zu finden. Anlässlich der 350 Jahre kurkölnische Burg bzw. deren Nutzung als Schloss gab es vom 31.08. bis 03.09.84 ein stimmungsvolles Burgfest rund um die drei Türme umfassende Anlage. Diese wurde zwar von 1396 bis 1400 auf Betreiben des Kölner Erzbischofs Friedrich III. von Saarwerden als kurkölnische Landesburg errichtet, aber 1634 durch den Einbau großer Fenster zum Schloss umgebaut.
Ebenfalls am Wahrzeichen der Stadt wurde vom 10. bis 12. Juli 1987 zum großen Stadt- und Burgfest angestoßen. Diesmal feierte dabei aber ein anderes markantes Gebäude der niederrheinischen Stadt seinen 350 Geburtstag: Das ehemalige Franziskanerkloster mit seiner Paterskirche. Das Kloster beherbergt heute u.a. das städtische Kramer-Museum und die Stadtbibliothek. In der Paterskirche finden Kulturveranstaltungen wie klassische Konzerte statt.
Die mittlerweile 10 Jahre dauernde Partnerschaft mit dem East Cambridgeshire District rund um die Stadt Ely in England wurde vom 05. bis 07. Mai 1989 gefeiert. Natürlich war wieder die ganze Stadt auf den Beinen.
Im Jahr 1994 feierte Kempen sein 700-jähriges Stadtjubiläum. Viele Kempener Bürger hatten sich zu diesem runden Jubiläum „ihrer“ Stadt etwas Besonderes einfallen lassen. Ein historischer Umzug durch die Stadt wurde zum Höhepunkt der Feierlichkeiten, da zahlreiche Spiel- und Theatergruppen in historischen Kostümen aus zahlreichen Jahrhunderten einen perfekten Rahmen bildeten. Dieser Umzug dürfte noch heute vielen Einwohnern der Thomasstadt, die nach ihrem berühmten Sohn Thomas a Kempis benannt wurde, in bester Erinnerung sein.
Thomas von Kempen wurde um 1390 als Thomas Hemerken geboren und starb am 25. Juli 1471 im Kloster 25. Juli 1471 Agnetenberg („Bergkloster“) bei Zwolle, in den heutigen Niederlanden. Als Augustiner, Chorherr und Mystiker wurde Thomas a Kempis zu einem bedeutenden Schriftsteller des 15. Jahrhunderts. Auch das Gymnasium Thomaeum in Kempen ist nach Thomas benannt, der in seiner Heimatstadt seine erste Lateinschule besuchte.
Nachdem es um den Verkehrsverein Kempen einige Jahre etwas ruhiger geworden war, belebte in den sogenannten Nullerjahren (ab 2000) eine neue Vorstandsmannschaft um Heijo Rox, Jürgen Hamelmann, Christian Alberts und Frank Dörkes wieder die Aktivitäten des Vereins. Unter anderem wurde die Idee der „Klassik an der Burg“ geboren, und im Jahr 2011 fand dann das Debüt des großen Open-Air-Events auf der Von-Loe-Wiese im Burgpark statt. Für mehr als 1.500 Besucher wurde die Wiese zwischen historischer Burg und dem Franziskanerkloster zu einem Freilicht-Konzertsaal.
Seit 2011 findet nun „Klassik an der Burg“ alle zwei Jahre statt: Bei der Premiere 2011boten die Niederrheinischen Philharmoniker mit den Solisten Isabelle Razawi, Kairschan Scholdibajew und Thomas Peter eine heitere Reise durch die Opern- und Operettenwelt. Dieser Sommerabend, bei dem auch ein zwischenzeitlich einsetzender Regen die Begeisterung des Publikums nicht bremsen konnte, war ein Riesenerfolg und entpuppte sich als Publikumsmagnet.
Bei der zweiten Auflage im Jahr 2013 wurde der Klassik-Abend am 20. Juli 2013, diesmal als „Italienische Opernnacht“ mit der Neue Ruhr Philharmonie und Solisten unter der Leitung von Emil Silvio Ciobota, durch einen Comedyabend mit Bernd Stelter am Vortag erweitert.
Im Jahr 2015 wurde die sommerliche Szenerie dann durch einen weiteren Tag, den „Familientag“, ausgebaut, bei dem die Burgwiese bei Live-Musik und zahlreichen Attraktionen für Kinder Station für viele hundert Radler am jährlich stattfindenden „Niederrheinischen Radwandertag“ wurde. Natürlich waren auch in diesem Jahr die beiden vorangehenden Sommerabende die Höhepunkte am Wochenende: Wie bereits zwei Jahre zuvor, gastierte unter dem Titel „Eine Nacht in Venedig“ wie bereits zwei Jahr zuvor die Neue Ruhr Philharmonie in Kempen, und einen Tag später gab sich Roger Cicero mit seinem brandneuen Programm „Cicero sings Sinatra“, begleitet von seiner 13-köpfigen Band, an der Kempener Burg die Ehre. Zur Freude aller Beteiligten herrschte an allen drei Tagen schönstes sommerliches Kaiserwetter!